Verlauf

Verlauf

MS ist eine chronisch entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems (ZNS)

Der Verlauf der MS ist verschieden, insbesondere die Art und Schwere der Symptome sowie das zeitliche Auftreten, in dem die Schübe

Was ist ein Schub

auftreten, sind bei jedem Erkrankten anders.

Langjährige medizinische Erfahrungen zeigen, dass sich die MS typischerweise in drei charakteristischen Verlaufsformen ausprägen kann.

Der Verlauf der Erkrankung zeigt sich durch unterschiedliche Symptome, die sich allerdings auch verändern können.

Schubförmige Verlaufsform

Schubförmige MS oder schubförmig remittierende MS

Der schubförmig remittierende Verlauf (remittierend = wiederholt auftretend) macht sich durch plötzliches Auftreten von Krankheitssymptomen bemerkbar, die sich vollständig oder unvollständig zurückbilden.

Im letzteren Fall können Behinderungen zurückbleiben.

Die Schübe treten in unterschiedlichen Abständen immer wieder auf und sind meistens deutlich voneinander zu unterscheiden. Einem Schub können kurze oder längere Phasen der Ruhe sprich nicht Aktivität folgen.

Häufig beginnt MS mit einem schubförmigen Verlauf.

Oftmals geht der Verlauf mit der Zeit in eine sekundär progrediente Verlaufsform über.

Primär chronisch progrediente Verlaufsform

Der primär chronisch progrediente Verlauf kommt eher selten vor.

Hier kommen von Anfang an keine Schübe, sondern und es entsteht eine fortschreitende Zunahme von Symptomen und Beeinträchtigungen, wobei es keinerlei Rückbildung der Symptome gibt.

Bei jungen Patienten überwiegt die schubförmige Verlaufsform, wobei bei Erkrankten über 40 Jahren MS häufiger mit einer chronisch-progredienten Form beginnt.

Egal, welche Verlaufsform diagnostiziert wurde, der weitere Verlauf läßt sich nicht vorhersagen.

MS kann jederzeit in der aktuell bestehenden Form „stehenbleiben“ – entweder für längere Zeit, selten aber auch für immer.

Sekundär-progrediente Verlaufsform

Kennzeichnend für den sekundär progredienten Verlauf (progredient = fortschreitend) ist, dass die MS zunächst schubförmig beginnt, jedoch im Laufe der Zeit die Rückbildung der Symptome nach einem Schub immer unvollständiger erfolgt und es zu einer zunehmenden körperlichen Beeinträchtigung kommt.

Dabei können sich Phasen der raschen und/oder langsamen Verschlechterung sowie relativ stabile Phasen abwechseln.

Bestimmte Symptome sind häufig.

Zum Beispiel:

  • Schwäche der Gliedmaßen bis hin zu

  • Lähmungen, sowie

  • Gefühlsbeeinträchtigungen im Gesicht und am Rumpf,

  • starke Müdigkeit und Erschöpfung,

  • Blasenprobleme,

  • Schmerzen,

  • sexuelle Störungen,

  • häufige Gangunsicherheit,

  • Schwanken beim Gehen,

  • Beeinträchtigung des Sehvermögens,

  • Steifigkeit der Gliedmaßen,

  • allgemeine Schwäche

.

Für einen günstigen Verlauf sprechen folgende Anzeichen:

  • Ausbruch der MS in relativ jungem Alter

  • Gefühls- und Sehstörungen als Erstsymptome

  • Vollständige Rückbildung der Beschwerden

  • Großer zeitlicher Abstand zwischen den Schüben

.

Einen ungünstigen Verlauf lassen folgende Anzeichen erwarten:

  • Ausbruch der MS in höherem Lebensalter

  • Bereits zu Beginn der MS auftretende
    Lähmungserscheinungen

  • Gang- und Gleichgewichtsstörungen zusätzlich zur
    Kraftminderung

  • Ausfälle, die sich bereits in einer frühen
    Krankheitsphase wenig zurückbilden

  • Kurzer Zeitintervall zwischen dem ersten und zweiten
    Schub

  • Früh auftretende und dauerhafte Kraftminderung

.

Ist deine MS schon fortgeschritten, können Beschwerden mit dauerhaften Lähmungen verschiedenen Grades vorkommen. Auch das Auftreten von Zittern (Tremor) ist möglich. Feinmotorische Handlungen fallen schwer oder werden unmöglich.

MS-Therapien haben das Ziel, den Verlauf deiner Erkrankung zu beeinflussen, um z.B. das Fortschreiten der Behinderung zu verlangsamen.

Die Zeichen für einen günstigen oder ungünstigen Verlauf der MS stellen Erfahrungswerte dar.

Sie können den tatsächlichen Verlauf aber nicht mit Sicherheit vorhersagen. Dieser kann sich jederzeit verschlechtern, oder aber auch zum Stillstand kommen.

Eigentlich wie bei fast allem, die MS betreffend, können die Ärzte keine genauen Aussagen treffen, denn sie wissen selber nichts Genaues und werden somit keine bindenden Diagnosen stellen (können).