Magnesium, lebensnotwendig und erdverbunden

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Magnesium braucht unser Organismus

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Obwohl unser Körper das chemische Element Magnesium (Mg) zum Überleben unbedingt braucht, dieses aber seltsamerweise selber nicht herstellen kann, ist es also notwenig, daß du den Bedarf an Mineralstoffen täglich über die Nahrung oder mit Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) ausgleichst.

Allgemein empfohlen werden meistens für eine gute bzw. notwendige Tagesdosis ca. 300 mg. Da mein behandelnder Arzt mir 1.000 – 1.200 mg pro Tag empfiehlt, erkennst auch du, daß die allgemeine Empfehlung evtl. viel zu gering ist.

Aber, das Gute ist, daß du auch die erhöhte Dosis meistens durch eine ausgewogene, gesunde Ernährung erreichen kannst.

Wenn du jedoch auf der sicheren Seite sein willst, greifst du zu NEMs.

Beachte jedoch, daß dein Körper Magnesium nicht in der natürlich vorhandenen Form aufnehmen kann, sondern nur aktiviert durch deinen Verdauungstrakt; zuerst wird dieses im oberen Dünndarm, dann auch im restlichen Darm angeregt, was dann die Aufnahme ermöglicht.

Gemüse und Früchte

(Foto: Gemüse und Früchte)

Diesen Prozess nennt man Chelatbildung und das steigert die Bioverfügbarkeit. Dadurch wird das Magnesium einfacher durch die Darmwand geleitet und aufgenommen.

Dein erwachsener Körper enthält ca. 20 g Magnesium. Im Blutplasma ist das Magnesium zu 40 % an Proteine gebunden; der normale Serumspiegel beträgt 0,8–1,1 mmol/l.

Magnesium ist in unterschiedlichen Mengen in allen Nahrungsmitteln sowie im Trinkwasser vorhanden und du scheidest es durch die Nieren wieder aus.

Dein Herz pumpt dein Leben lang jede Minute mehr als 5 Liter Blut durch deinen Körper. Für diese unglaubliche Leistung braucht es ausreichende Mengen Magnesium.

Auch spielt das Magnesium eine große Rolle für kräftige Knochen, sowie für einen stabilen Blutzuckerspiegel und die optimale Verbrennung von Körperfett.

Ebenfalls ist dieses Element an der Bildung von mehr als 300 lebensnotwendigen Enzymen als Coenzym in deinem Körper beteiligt. Diese Tatsache alleine zeigt, wie entscheidend es für deine Leistungskraft und Lebensenergie ist. In allen Körperzellen ist Magnesium direkt an der Energieproduktion beteiligt!

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Warum ist die Bioverfügbarkeit von Magnesium so wichtig?.

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Chelate sind organische Verbindungen, wie z.B. – Aminosäuren (Glycin), – Apfelsäure (Malat) oder – Zitronensäure (Citrat).

Diese umschließen die Magnesiummoleküle und schleusen sie aktiv durch die Darmwand in deinen Körper ein.

Dadurch erreicht chelatgebundenes Magnesium eine optimale Bioverfügbarkeit, wodurch wesentlich mehr davon aufgenommen wird, als bei herkömmlichen Magnesiumprodukten.

Magnesium Synergy Kapseln z. B. enthalten die folgenden 3 Magnesiumverbindungen:

– Magnesiumglycinat

Magnesium als organisch gebundenes Magnesiumglycinat soll entspannend wirken und die Nerven beruhigen. Es ist durch die Bindung an die Aminosäure Glycin das mit Abstand beste Magnesium bei Verspannungen und Stress. Magnesiumglycinat ist angeblich das am besten verträgliche Magnesium.

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– Magnesiummalat

Apfelsäure (Malat) ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Energieproduktion im Körper. Durch die Bindung von Magnesium an Apfelsäure wird Magnesiummalat zum besten Magnesium zur Unterstützung des Energiestoffwechsels.

Es ist die empfohlene Magnesiumform für Personen, die unter Fibromyalgie, Müdigkeit und Muskelschmerzen leiden. Magnesiummalat soll auch gut verträglich sein und eine sehr hohe Bioverfügbarkeit haben.
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Nackenschmerz

Foto: Nackenschmerz

– Magnesiumcitrat

Magnesiumcitrat ist wohl eine der beliebtesten und bekanntesten Magnesiumverbindungen. Durch die Bindung von Magnesium an Citrat entsteht organisch gebundenes Magnesiumcitrat. Es hat ebenfalls eine hohe Bioverfügbarkeit, ist gut verträglich und eignet sich hervorragend, einen Magnesiummangel auszugleichen.

Zudem beeinflussen freie Mg-Ionen die Fähigkeit deiner Zellmembranen. Das dient in deinem Immunsystem als sekundärer Botenstoff. Dieser stärkt die Synergie von reizbaren Muskel- und Nervenzellen bzw. deines Nervensystems.

Nerv

Foto: Nerv

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Magnesiummangel

fördert unter anderem:

  • Konzentrationsmangel,
  • Müdigkeit,
  • Kopfschmerzen,
  • Rastlosigkeit,
  • Herzrhythmusstörungen,
  • allgemeines Schwächegefühl,
  • Nervosität,
  • Reizbarkeit
  • Muskelkrämpfe,
  • Depressionen,
  • schizophrene Psychosen sowie
  • Herzinfarkt.

Jede Art von körperlichem oder mentalem Stress führt in deinem Körper zur vermehrten Ausschüttung von Adrenalin, einem Hormon, das in kritischen Situationen deinen Stoffwechsel aktiviert und so deine Reaktionsfähigkeit steigert. Dabei wird viel Magnesium verbraucht.

Ein Mangel an Magnesium kann deinen Herzrhythmus durcheinanderbringen, da sich dein Herz nicht richtig entspannen kann. Außerdem ist Magnesium auch an der Regulierung deines Blutdrucks beteiligt.

Magnesium fördert die Durchblutung deines Herzens und macht die Blutgefäße weit.

Kein Wunder also, dass Stress oft zu Verspannungen, Muskelzucken, Krämpfen und unerklärlichen Befindlichkeiten führt, wenn es an Magnesium fehlt, da dieses direkt an deinem Energiestoffwechsel beteiligt ist und für die Entspannung deiner Muskeln im gesamten Körper zuständig ist.

Leichten Magnesiummangel

kannst du z.B. durch

  • eine schwere Erkrankung,
  • eine Schwangerschaft oder auch
  • durch Leistungssport

bekommen.

Schwerer Mangnesiummangel

tritt z. B. auf bei

  • schlecht eingestelltem Diabetes mellitus,
  • chronischen Darmentzündungen,
  • Nierenfunktionsstörungen,
  • langandauerndem Durchfall,
  • Kortikoiden,
  • bestimmten Diuretika oder
  • Alkoholismus

Wie bereits erwähnt, ist, wenn du sportlich aktiv bist, dein Magnesiumbedarf höher, da deine Muskeln Magnesium verbrauchen und du es auch durch Schwitzen verlierst.

Wenn du noch dazu viel Kaffee, Tee, Cola oder Alkohol trinkst, oder viel Stress hast, scheidet dein Körper zusätzliches Magnesium mit dem Urin aus, was ebenfalls zu einem Mangel führen kann.

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Softdrinks

Foto: Softdrinks .

Erste Warnzeichen für einen Magnesiummangel sind:

  • Muskelkrämpfe
  • Muskelzucken
  • Muskelschwäche
  • Müdigkeit und
  • Schwäche
  • innere Unruhe und
  • Angstgefühle
  • Stimmungsschwankungen und
  • Einschlafstörungen

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Gesichter

Foto: Gesichter

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Magnesiumüberschuss

tritt auf, wenn du zu viel zuführst bzw. bei

  • Nierenfunktionsstörungen und gipfelt in
  • Störungen deines Herzens und deines Nervensystems.

Magnesiumsalze wie etwa Aspartathydrochlorid, Aspartat, Citrat und Gluconat sind in Deutschland als Arzneimittel zugelassen.

Bei z. B. Migräne, Muskelkrämpfen oder Mangelzuständen, sind die Produkte teilweise in Dosen von 100 bis 400 mg zu bekommen.

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Physiologie

Im Blattgrün der Pflanzen, dem Chlorophyll (Grundstruktur der Chlorophylle a, b und d), ist Magnesium zu etwa 2% enthalten. Dort bildet es das Zentralatom des Chlorophylls.

Bei Magnesiummangel vergeilen Pflanzen ebenso, wie bei Lichtmangel.

Hinweis!

Denk bei der oralen Einnahme von Magnesiumpräparaten daran, dass Magnesium in mehreren kleinen Dosen besser resorbiert wird, als in einer einzigen großen Tagesdosis.

Es wäre also nicht optimal, wenn du mit einer Portion von 400 oder mehr Milligramm Magnesium deinen gesamten Tagesbedarf an decken wolltest. In diesem Fall würde dein Körper nur etwa 50 Prozent des Elementes aufnehmen.

Am Besten, du nimmst mehrmals täglich weniger als 200 Milligramm hochwertiges Mittel ein, dann wird dein Organismus ca. 75% verwerten können.

Übrigens:

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Viele Nutzer klagen über Unvertäglichkeiten und/oder Durchfall, wenn sie Magnesium als NEM schlucken. Das kannst du vermeiden, wenn du bis 1 Stunde vor den Mahlzeiten, oder 2 Stunden nach dem Essen mit der Einnahme wartest. So wirst du den Durchfall (vermutlich) verhindern.

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Lebensmittel mit viel Magnesium pro 100 g

Unter anderem: .

Amaranth,
Bohnen
Brennessel
Cashewkerne
Erbsen
Hülsenfrüchte allgemein,

Kakao

Foto: Kakao

Kakao,
Kichererbsen,

Kuerbiskerne

Foto: Kuerbiskerne

Kuerbiskerne,
Linsen,
Mandeln,
Mangold,
Mohn,
Quinoa,
Sesam,
Sonnenblumenkerne,
Spinat
etc.

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Leider ist ein Mangel an Magnesium weiter verbreitet, als du vielleicht denkst, da du mit einer durchschnittlichen Ernährung oftmals zu wenig bzw. nicht genug Magnesium bekommst. Untersuchungen haben gezeigt, dass z.B. Brokkoli heute zirka 35% weniger enthält als noch vor 10 Jahren. Bei Spinat sind es sogar um 68% weniger.

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Dolomiten Bergkette-1280

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Foto: Dolomiten Bergkette

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Natürliches Vorkommen

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  • Weißer Dolomit und
  • gelblicher Magnesit
  • Blauer und roter Spinell

Magnesium (Mg) steht im Periodensystem der Elemente in der zweiten Hauptgruppe bzw. der 2. IUPAC-Gruppe und gehört damit zu den Erdalkalimetallen.

Mit dem Elementsymbol Mg und der Ordnungszahl 12 ist Magnesium eines der zehn häufigsten Elemente der Erdkruste.

. Periodensystem

Foto: Periodensystem

Die Herkunft der Elementbezeichnung wird in der Literatur unterschiedlich dargestellt:

  • von altgriechisch μαγνησία λίθος in der Bedeutung „Magnetstein“,
  • von Magnisia, einem Gebiet im östlichen Griechenland,
  • von Magnesia, einer Stadt in Kleinasien, auf dem Gebiet der heutigen Türkei

Allerdings scheinen alle angegebenen Herleitungen etymologisch wiederum von den Magneten bzw. deren eponymen Heros Magnes herzustammen.

Magnesium kommt in der Natur wegen seiner Reaktionsfreudigkeit nicht in elementarer Form vor. Als Mineral tritt es überwiegend in Form von Carbonaten, Silicaten, Chloriden und Sulfaten auf. In Form von Dolomit ist ein Magnesiummineral sogar gebirgsbildend, so z. B. in den Dolomiten. .

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Dolomiten

Foto: Dolomiten

Die wichtigsten Mineralien sind Dolomit CaMg(CO3)2, Magnesit (Bitterspat) MgCO3, Olivin (Mg, Fe)2 [SiO4], Enstatit MgSiO3 und Kieserit MgSO4 · H2O.

Andere Mineralien sind:

Serpentin Mg3[Si2O5] (OH)4
Talk Mg3[Si4O10] (OH)2
Sepiolith Mg4[Si6O15] (OH)2
Schönit K2Mg(SO4)2 · 6 H2O
Carnallit KMgCl3 · 6 H2O
Spinell MgAl2O4

In Wasser gelöst, verursacht es zusammen mit dem Calcium die Wasserhärte. Im Meerwasser ist es zu mehr als 1 kg/m³ enthalten. Gewinnung und Darstellung, Stapeln von (noch heißen) Magnesiumbarren.
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Magnesiumbarren

Foto: Magnesiumbarren
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Die Gewinnung von Magnesium erfolgt vorwiegend über zwei Wege:

  • Durch Schmelzflusselektrolyse von geschmolzenem Magnesiumchlorid in Downs-Zellen: Downs-Zellen bestehen aus großen eisernen Trögen, die von unten beheizt werden. Als Anoden dienen von oben eingelassene Graphitstäbe, die an den Spitzen von einer ringförmigen Kathode umgeben sind. Das metallische Magnesium sammelt sich auf der Salzschmelze und wird abgeschöpft. Das entstehende Chlorgas sammelt sich im oberen Teil der Zelle und wird wieder verwendet zur Herstellung von Magnesiumchlorid aus Magnesiumoxid. Zur Schmelzpunkterniedrigung des Magnesiumchlorids wird der Salzschmelze Calcium- und Natriumchlorid zugesetzt.

  • Durch thermische Reduktion von Magnesiumoxid (Pidgeon-Prozess): In einem Behälter aus Chrom-Nickel-Stahl wird gebrannter Dolomit, Schwerspat und ein Reduktionsmittel wie Ferrosilicium, eingefüllt. Anschließend wird evakuiert (Abpumpen des Gases) und auf 1160 °C erhitzt. Das dampfförmige Magnesium kondensiert am wassergekühlten Kopfstutzen außerhalb des Ofens. Das chargenweise gewonnene Magnesium wird durch Vakuumdestillation weiter gereinigt.

Der Pidgeon-Prozess ist heute der bedeutendste Herstellungsprozess und wird hauptsächlich in China verwendet.

88 % der weltweiten Magnesiumproduktion findet in China statt, dort wurden 2015 ca. 800.000 t Magnesiummetall produziert. Danach folgen mit jeweils nur wenigen Prozent Marktanteil Russland, Israel und Kasachstan.

Bei der Produktion von 1 kg Magnesium durch den Pidgeon-Prozess entstehen Treibhausgase mit einem CO2-Äquivalent von etwa 31 kg (zum Vergleich: Für 1 kg Stahl entstehen zwischen 0,5 und 2 kg CO2-Äquivalente).

Obwohl Magnesium in mehr als 60 Mineralien enthalten ist, sind nur

  • Dolomit,
  • Magnesit,
  • Brucit,
  • Carnallit,
  • Talk und
  • Olivin

von kommerzieller Bedeutung.

Magnesiumverbindungen waren schon Jahrhunderte vor der Herstellung elementaren Magnesiums bekannt und in Gebrauch. Magnesia alba bezeichnete Magnesiumcarbonat, während Magnesia der gebräuchliche Name für Magnesiumoxid war.

  • Der schottische Physiker und Chemiker Joseph Black war der erste, der Magnesiumverbindungen im 18. Jahrhundert systematisch untersuchte. 1755 erkannte er in seinem Werk De humore acido a cibis orto et Magnesia alba den Unterschied zwischen Kalk (Calciumcarbonat) und Magnesia alba (Magnesiumcarbonat), die zu dieser Zeit oft verwechselt wurden. Er fasste Magnesia alba als Carbonat eines neuen Elements auf. Deswegen wird Black oft als Entdecker des Magnesiums genannt, obwohl er nie elementares Magnesium darstellte.

  • 1808 gewann Sir Humphry Davy Magnesium durch Elektrolyse angefeuchteten Magnesiumhydroxids mit Hilfe einer Voltaschen Säule – allerdings nicht in reiner Form, sondern als Amalgam, da er mit einer Kathode aus Quecksilber arbeitete.

    So zeigte er, dass Magnesia das Oxid eines neuen Metalls ist, das er zunächst Magnium nannte.

  • 1828 gelang es dem französischen Chemiker Antoine Bussy durch das Erhitzen von trockenem Magnesiumchlorid mit Kalium als Reduktionsmittel, geringe Mengen von reinem Magnesium darzustellen.

  • 1833 stellte Michael Faraday als erster Magnesium durch die Elektrolyse von geschmolzenem Magnesiumchlorid her.

  • Basierend auf diesen Versuchen arbeitete der deutsche Chemiker Robert Wilhelm Bunsen in den 1840er und 1850er Jahren an Verfahren zur Herstellung von Magnesium durch Elektrolyse von Salzschmelzen mit Hilfe des von ihm entwickelten Bunsenelements.

  • 1852 entwickelte er eine Elektrolysezelle zur Herstellung größerer Mengen von Magnesium aus geschmolzenem, wasserfreien Magnesiumchlorid.

Dieses Verfahren wird bis heute zur Gewinnung von Magnesium bevorzugt.

  • Die technische Erzeugung von Magnesium begann 1857 in Frankreich nach einem Verfahren von Henri Etienne Sainte-Claire Deville und H. Caron. Beim sogenannten Deville-Caron-Prozess wird ein Gemisch aus wasserfreiem Magnesiumchlorid und Calciumfluorid mit Natrium reduziert.

  • In England begann die Firma Johnson Matthey um 1860 mit der Magnesiumherstellung nach einem ähnlichen Verfahren. Aufgrund von Fabrikationsschwierigkeiten blieben diese frühen Unternehmungen allerdings unwirtschaftlich.

(c) 2020, Ines Geister

Quellen: Wikipedia, cernetice, G. Altmann, S. Pinger, A. Gepp, k. Vahle, F. Konz, Pixabay